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Gewinnschwelle: Alles zum Thema Break-even-Point

Vadim   Losch

Vadim Losch

Account manager

Aktualisiert am

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Die Gewinnschwelle ist ein wichtiger Faktor im finanziellen Alltags jedes Unternehmens. Es ist als Unternehmer unumgänglich, ein detailliertes Wissen zum Thema Gewinnschwelle zu haben — nur so können Sie Ihre Finanzen sowie die Rentabilität Ihres Unternehmens  besser planen, im Griff behalten und eventuell notwendige Korrekturen vornehmen. Mit Mooncard erfahren Sie alles zum Thema Gewinnschwelle — und wie Sie mit Ihre Geschäftsausgaben stets im Blick behalten.

Inhalt

Was ist die Gewinnschwelle?

 

 

 

Die Gewinnschwelle ist auch unter dem aus dem Englischen entlehnten Begriff Break-even-Point bekannt. Ein anderer Begriff dafür ist Nutzenschwelle. Sie bezeichnet jenen Punkt, an dem sich Kosten und Erlöse auf gleichem Niveau befinden. Beim Break-even-Point hat ein Unternehmen also zwar noch keinen Gewinn gemacht, war jedoch in der Lage, die Ausgaben durch erzielte Gewinne zu decken. Die Gewinnschwelle wird meist nur für einzelne Produkte und Projekte berechnet. Der Break-even ist eine gute Art und Weise zu berechnen, ob sich eine Produktion rentiert, welcher Stückpreis dafür notwendig ist und ab wann sich ein Produkt rechnet.

 

Es gibt eine Reihe von Faktoren, die für die Gewinnschwelle ausschlaggebend sind. Dazu gehören:

  • die Absatzmenge eines Produkts oder einer Dienstleistung
  • der Preis
  • die variablen Kosten für das Produkt oder die Dienstleistung
  • die Fixkosten

 

Warum der Break-even-Point so wichtig ist

 

 

Dass man den Break-even-Point berechnet, hat einen ganz pragmatischen Grund. Einerseits kann man damit die Menge an Produkten errechnen, die verkauft werden müssen, um keinen Verlust zu machen. Andererseits kann man so auch den Mindestpreis kalkulieren, der für eine verlustfreie Produktion notwendig ist.

 

Besonders wichtig ist er bei der sogenannten Mehr-Produkt-Betrachtung, also der Ermittlung der Gewinnschwelle eines gesamten Unternehmens. Dies kann etwa bei einer Neugründung der Fall sein. Auch bei der Neueinführung eines Produkts auf dem Markt — der sogenannten Ein-Produkt-Betrachtung — ist er wesentlich.

 

 

Wie berechnet man die Gewinnschwelle?

 

 

 

Um die Gewinnschwelle (den Break-even-Point) zu berechnen, teilt man zunächst die Kosten in Fixkosten und variable Kosten auf. Bei Fixkosten handelt es sich um Kosten, die unabhängig von der Leistungserbringung anfallen, wie etwa die Miete oder Produktionsmittel (zum Beispiel der Kauf einer Maschine). Die variablen Kosten sind hingegen produktionsspezifisch — darunter fallen etwa Personalkosten und Einzelkosten für das Material.

 

Zwei weitere Faktoren sind für die Berechnung der Gewinnschwelle wichtig — einerseits die Erlöse, andererseits der sogenannte Deckungsbeitrag. Die Erlöse sind ganz einfach zu berechnen — hier multipliziert man die Anzahl mit dem Verkaufspreis. Den Deckungsbeitrag erhält man anschließend, indem man den Erlös pro Stück von den Kosten pro Stück abzieht. Hierbei ist zu hoffen, dass sich ein positiver Betrag ergibt — ist die Summe nämlich negativ, heißt das, dass durch den Erlös des Produkts die Herstellungskosten nicht gedeckt werden… nicht gerade ein besonders wünschenswertes Ergebnis!

 

Mit den drei genannten Werten lässt sich nun ganz einfach die Gewinnschwelle mit folgender Formel berechnen:

 

Gewinnschwelle = Fixkosten in € / (Verkaufspreis in € – variable Stückkosten in €)

 

 

Vereinfacht kann man diese Gleichung auch so darstellen:

 

Gewinnschwelle = Fixkosten in € / Deckungsbeitrag in €

 

 

Mit dieser Formel kann man errechnen, bei welchem Betrag pro verkauftem Artikel zum jeweiligen Preis die Gewinnschwelle genau erreicht wird. Ein Wert darunter würde zeigen, dass die Fixkosten durch die erwirtschafteten Deckungsbeiträge nicht gedeckt sind — alles darüber bedeutet, dass die Firma nicht nur Umsatz, sondern tatsächlichen Gewinn erzielt.

 

Für den Break-even gilt: Zieht man die Gesamtkosten vom Gesamtumsatz ab, muss das Ergebnis null ergeben. Somit lautet die Gleichung hierfür:


Gesamtumsatz - Gesamtkosten = 0

 

Ein Beispiel für den Break-even-Point: der Hotdog-Stand

 

 

Widmen wir uns an dieser Stelle einem simplen, aber effektiven Beispiel, um den Break-even-Point beziehungsweise die Gewinnschwelle zu veranschaulichen — und zwar einen Hotdog-Stand auf einer Messe. Für den Hotdog-Verkäufer stellt sich die Frage: Wie viele Hotdogs muss er pro Tag verkaufen, um den Break-even zu erreichen?

 

Hier gelten folgende Schritte. Zunächst müssen die Fixkosten erfasst werden — beispielsweise die Standmiete. Auch die variablen Kosten sind einzukalkulieren: Wieviel kosten den Hotdog-Verkäufer die benötigten Nahrungsmittel im Einkauf? Anschließend legt er einen Verkaufspreis fest — und kann somit die benötigte Absatzmenge für den Break-even (und somit für einen Gewinn) festlegen. 

 

In unserem Beispiel kalkuliert der Hotdog-Verkäufer 400 Euro an Fixkosten, wobei Euro auf die Standgebühr und weitere 200 Euro auf die Personalkosten entfallen. Der Hotdog kostet ihn im Einkauf einen Euro und er legt sich auf einen Verkaufspreis von drei Euro pro Hotdog fest. Den Break-even-Point für den Hotdog-Stand berechnet er nun wie folgt: 

 

Absatz-Gewinnschwelle = Fixkosten / (Preis - variable Kosten)

 

 

Absatz-Gewinnschwelle = 400 Euro / (3 Euro – 1 Euro) = 200 Euro

 

 

Der Hotdog-Verkäufer muss also 200 Hotdogs am Tag verkaufen, um den Break-even-Point zu erreichen. Verkauft er nur 199, macht er Verlust. Mit 200 sind seine Fixkosten gedeckt, er arbeitet verlustfrei. Alles, was er darüber hinweg verkauft, bedeutet für den Hotdog-Verkäufer Gewinn. 

 

Dieses Beispiel ist natürlich sehr vereinfacht, um es anschaulicher zu machen. In der Realität ist die Produktpalette weitaus größer, im Vorfeld sind noch weitere Investitionen zu tätigen und auch andere Faktoren kommen hinzu. Dennoch ist die Formel allgemeingültig: Wie viel von Produkt XY muss ich verkaufen, um verlustfrei zu arbeiten?

 

 

Der Break-even-Point im Geschäftsplan

 

 

Der Break-even-Point sollte von jedem Unternehmen im Businessplan genannt werden. Dies muss keine lange Auflistung sein. Ein einfacher Satz, welcher Umfang mit welcher Marge benötigt wird, um die Fixkosten abzudecken — mit der Angabe, wann dies erreicht werden wird, genügt prinzipiell.

 

Es gibt übrigens gute Gründe, warum der Break-even-Point bereits zu Beginn des Businessplans aufgelistet wird — einer davon ist, dass Kapitalgeber sich so ein Bild davon machen können, ab wann ein Unternehmen verlustfrei arbeitet — und bis wann ein Soll finanziert werden muss. Bei Bankkrediten ist es meist so, dass der Break-even-Point in sechs bis 18 Monaten nach Gründung erreicht werden muss.

 

 

Zusammenfassung


Die Gewinnschwelle beziehungsweise der Break-even-Point ist für jeden Betrieb eine der wichtigsten Kennzahlen — sowohl in der Produkt- als auch in der Unternehmensplanung. Er gibt an, ab wann ein Produkt, eine Dienstleistung oder ein kommerzielles Unterfangen sich rentiert und ist somit wesentlich für die Finanzplanung.


Aber nicht nur für die Planung im Vorfeld ist die Berechnung der Gewinnschwelle wichtig: Auch im Falle eines sinkenden Umsatzes ist diese Kennzahl von Bedeutung, um Gegenmaßnahmen ergreifen und Verluste abzuwenden zu können. Der Break-even zeigt auch, welches Produkt im Portfolio sich möglicherweise überhaupt nicht lohnt.

 

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Vadim   Losch

Vadim Losch

Seit fast 2 Jahren ist er bei Mooncard als Account Manager DACH tätig. Vor seiner Tätigkeit bei Mooncard war er als Account Manager im Bereich Finanzmärkte bei BNP Paribas beschäftigt und hatte die Möglichkeit, als Auditor bei DB Schenker zu arbeiten. In seiner aktuellen Position liegt sein Fokus darauf, deutsche Kunden bei der Nutzung von Mooncard zu unterstützen und ihnen bei der Integration ihrer Ausgaben in die Buchhaltung behilflich zu sein.