Buchhaltung

Betriebskapital: Alles zum Thema Working Capital

Vadim   Losch

Vadim Losch

Account manager

Aktualisiert am

  • Facebook
  • LinkedIn
  • Twitter

Das Betriebskapital ist eine wichtige Analyse in der Unternehmensbeurteilung. Mooncard erklärt, was es mit dem Working Capital auf sich hat, wie es im Verhältnis zum Cashflow steht und warum es auch zu viel Betriebskapital geben kann.

Inhalt

Was versteht man unter dem Begriff Betriebskapital?

 

 

Das Betriebskapital wird auch Umlaufvermögen genannt. Im Englischen wird dafür der Begriff Working Capital verwendet. Unter dem Betriebskapital versteht man jene Kennzahl, die wesentlich für die Bilanz und Bewertung eines Unternehmens ist — denn es zeigt, wie die Firma finanziell dasteht.

 

 

So berechnet man das Betriebskapital eines Unternehmens

 

 

Es gibt eine einfache Formel, mit der man das Betriebskapital berechnen kann. Diese lautet: Betriebskapital = Umlaufvermögen - kurzfristige Verbindlichkeiten. Man nimmt also das Umlaufvermögen her — darunter versteht man jenen Teil des Vermögens, der nur kurze Zeit bestand hat und nicht langfristig im Unternehmen bleibt (also liquide Mittel, Vorräte, Forderungen und vieles mehr). Davon zieht man die kurzfristigen Verbindlichkeiten ab (also Zahlungen, die von dem Betrieb beglichen werden müssen, entstandene Kosten und abzubezahlende Schulden). Voila — schon haben Sie das Betriebskapital Ihres Betriebs errechnet!

 

Es gibt aber auch noch eine weitere, etwas umfassendere Formel, mit der sich das Betriebskapital noch etwas genauer eruieren lässt. Diese lautet:

 

Working Capital=Liquide~Mittel+kurzfristige Forderungen+Vorräte-kurzfristige Verbindlichkeiten

 

 

Das Umlaufvermögen hat einen Vorteil gegenüber anderen Vermögensgegenständen: Es kann schnell und unkompliziert in liquide Mittel umgewandelt werden. Von einem positiven Nettoumlaufvermögen (englisch: Net Working Capital) spricht man dann, wenn der Wert des Umlaufvermögen höher ist als jener der Verbindlichkeiten. Das Betriebskapital beziehungsweise das Working Capital ist also ein Indiz für die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens sowie den Bestand an liquiden Mitteln. Es ist ausschlaggebend für den Cashflow eines Unternehmens.

 

 

Working Capital vs. Cashflow

 

 

Der Cashflow ist ein weiteres wichtiges Indiz, das für eine Firmenanalyse notwendig ist. Er gibt Aufschluss darüber, wie viel Geld beziehungsweise liquide Mittel dem Unternehmen zu- oder abgeflossen sind. Am Ende sollte idealerweise eine positive Zahl stehen. Der Cashflow kann durchaus von Änderungen im Betriebskapital beeinflusst werden — er kann beispielsweise kleiner werden, wenn Anlagevermögen mit Barmitteln gezahlt werden, oder sich auch vergrößern, wenn solche Anlagevermögen verkauft werden.

 

Mit der vorhin genannten Formel lässt sich also das Betriebskapital ausrechnen — aber was kann man eigentlich aus dem Wert herauslesen? Nun, ein positiver Wert bedeutet, dass das Unternehmen kurzfrsitig zahlungsfähig ist und die Verbindlichkeiten begleichen kann. Bei einem negativen Betriebsvermögen (also einem mit einem Wert unter Null) ist dies nicht der Fall — das Unternehmen ist kurzfristig nicht zahlungsfähig

 

 

Was ist der Liquiditätskoeffizient?

 

 

Ein Begriff, der im Bereich des Betriebskapitals immer wieder auftaucht, ist jener des Liquiditätskoeffizienten. Dieser wird auf Englisch als Working Capital Ratio bezeichnet. Gemeint ist damit das  Verhältnis des Umlaufvermögens zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten eines Unternehmens wird.

 

Eventuelle Veränderungen des Betriebskapitals werden in der sogenannten Bewegungsbilanz verzeichnet. Auf der linken Seite sind dabei die Zunahme des Umlaufvermögens sowie die Abnahme der Positionen der kurzfristigen Verbindlichkeiten herauszulesen. Rechts abgebildet sind hingegen die Veränderungen des Umlaufvermögens und eventuelle kurzfristige Verbindlichkeiten. Somit ist das Saldo ersichtlich – und zeigt schließlich an, ob sich die Liquiditätsituation des Unternehmens verbessert oder verschlechtert hat.

 

 

Wo findet man Angaben zum Betriebskapital?

 

 

Manchmal weist ein Unternehmen das Betriebskapital direkt im Geschäftsbericht aus. Nur so wissen externe Beobachter, wie viel des Umlaufvermögens tatsächlich für den laufenden Betrieb notwendig ist.

 

 

Kann das Betriebskapital zu hoch sein?

 

 

Auch wenn ein hoher positiver Betrag erstmal beruhigend wirkt — es sollte auch nach oben hin eine Grenze beim Betriebskapital geben. Ein zu hohes Working Capital zeigt nämlich, dass viel gebundenes Umlaufvermögen im Spiel ist, das zur Zeit nicht anderweitig genutzt und investiert wird!

 

 

Wie hoch soll das Betriebskapital sein?

 


Wie hoch das Betriebskapital tatsächlich sein sollte, lässt sich pauschal nicht beantworten. Dabei kommt es nämlich auf die Branche, die allgemeine Situation sowie mehrere andere Faktoren an.

 

 

Erhöhung des Betriebskapitals — ist das möglich?

 

 

Das Betriebskapital einer Firma kann problemlos erhöht werden. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Mooncard Ihnen nun im Einzelnen kurz erläutern will.

 

 

Offene Forderungen

 

Wenn eine Firma noch offene Forderungen hat, ist die Eintreibung dieser Forderungen (beziehungsweise Schulden) ein guter Weg, das Betriebskapital zu erhöhen. Arbeiten Sie an Ihrem Forderungsmanagement — ein gutes Forderungsmanagement hilft nämlich bei der Erhöhung des Working Capital gehörig.

 

 

Fremdfinanzierung

Auch mit einer Fremdfinanzierung, beispielsweise einem Kredit, lässt sich das Betriebskapital erhöhen.

 

 

 

Zahlungsziele verkürzen

 

 

Eine sehr effektive Art und Weise, das Betriebskapital zu erhöhen, ist die Optimierung beziehungsweise Verkürzung der Zahlungsziele. So ist die Verkürzung des Zahlungsziels um fünf Tage extrem lukrativ — und setzt durchschnittlich 1,37 Prozent des jährlichen Umsatzes frei.

 

 

Optimieren Sie Ihren Lagerbestand 

 

 

Eine effektive und ökonomisch sinnvolle  Vorratsverwaltung wirkt sich extrem positiv aus, da sich die Kapitalbindung verringert, die Lagerkapazitäten aber nicht beeinflusst werden.

 

Working Capital: Warum die Kennzahl mit Vorsicht zu genießen ist.

 

Wie wir bereits erwähnt haben, gibt das Betriebskapital durchaus Aufschluss über die finanzielle Situation eines Unternehmens. Allerdings ist die Kennzahl zeitpunktbezogen — und eine Firma kann die Bilanz auch etwas verändert darstellen, um ein konkretes Ergebnis zu erreichen. Auch weitere Faktoren wie Fälligkeiten von Forderungen oder auch konkrete Entstehungsparamater sind nicht ersichtlich.

 

 

 

Fazit

 

 

Ein guter Überblick und ein gutes Management des Betriebskapital ist für jeden Betrieb unerlässlich. Dies dient nämlich nicht nur dazu, Zahlungsunfähigkeiten und finanzielle Engpässe zu vermeiden, sondern den geschäftlichen Ablauf auf mehreren Ebenen zu optimieren. Mit dem richtigen Know-how können Sie Kapital freimachen, das anderweitig verwendet werden kann — und so möglicherweise auf Schulden und Kredite sowie Fremdfinanzierung verzichten.

 

Die Mooncard-Lösung ermöglicht es Ihnen, Ihre Geschäftsausgaben automatisch zu generieren, von der Zahlung bis zur automatischen Erstellung von Buchungseinträgen, und erleichtert die Rückforderung der Mehrwertsteuer. So begrenzen Sie das Risiko von Fehlern bei der Wiedererfassung und den Verlust von Belegen. Die Buchungen werden dann in Ihre Buchhaltungssoftware integriert. 

 

Die Mooncard-Lösung, die die Verwaltung von Unternehmensausgaben mit Zahlungskarten kombiniert, hat bereits mehr als 5.000 Unternehmen überzeugt. Buchen Sie noch heute eine Demo und überzeugen Sie sich selbst!!

 

 

LINKS:

Entdecken Sie Mooncard
Eine Lösung, die sich in jede Buchhaltungssoftware integrieren lässt
Vadim   Losch

Vadim Losch

Seit fast 2 Jahren ist er bei Mooncard als Account Manager DACH tätig. Vor seiner Tätigkeit bei Mooncard war er als Account Manager im Bereich Finanzmärkte bei BNP Paribas beschäftigt und hatte die Möglichkeit, als Auditor bei DB Schenker zu arbeiten. In seiner aktuellen Position liegt sein Fokus darauf, deutsche Kunden bei der Nutzung von Mooncard zu unterstützen und ihnen bei der Integration ihrer Ausgaben in die Buchhaltung behilflich zu sein.